Handbuch
Version 8.0.1 |
Dieses Kapitel beschreibt die wichtigsten Aspekte, welche berücksichtigt werden sollten, bevor Sie QF-Test großflächig in einem Testprojekt einsetzen. Es wirft Fragen auf und versucht allgemeine Antworten mit Referenzen auf detaillierte Beschreibungen zu geben.
Ziel des Kapitels ist es Ihnen einige Hinweise zu geben, worauf Sie achten sollten, um Ihre GUI-Tests verlässlich, stabil, einfach wiederholbar und vor allem wartbar zu gestalten.
Bevor Sie beginnen automatisierte Tests zu erstellen und auszuführen, sollten Sie sich ein paar Gedanken über die zu verwendende Testumgebung machen. Damit Sie Tests verlässlich und wiederholbar abspielen können, müssen Sie bedenken, dass Sie hierfür das SUT in einen definierten Zustand bringen sollten, inklusive dem Backend, z.B. einen Server und/oder eine Datenbank. Wenn Sie sich dessen nicht bewusst sind, kann es unter Umständen ziemlich schwierig werden, Tests wiederholbar abzuspielen oder einfach nur die Testresultate zu analysieren. Außerdem kann die Wartung der Tests zu einem Albtraum werden.
Bitte bedenken Sie zusätzlich noch folgende Themen:
Natürlich werden in Ihrem Projekt noch weitere Punkte auftauchen. Denken Sie einmal darüber nach.
Sie sollten sich überlegen, wohin Sie bestimmte Dateien legen bzw. installieren wollen:
qftest.cfg
abgelegt werden?
Diese Datei beinhaltet u.a. wie QF-Test die grafischen Komponenten
wiedererkennt oder was im Protokoll gespeichert werden soll.
Diese Einstellungen müssen für jeden QF-Test Benutzer dieselben
sein, sonst können keine Tests im Team geteilt werden.
Damit Sie dieselbe Datei verwenden, können Sie QF-Test entweder
zentral auf einem Netzlaufwerk installieren oder Sie geben den
Pfad zur Konfigurationsdatei als Kommandozeilenparameter beim
Start von QF-Test mit. Wenn Sie mit einer Datei auf einem
Netzlaufwerk arbeiten, dann stellen Sie sicher, dass diese Datei
schreibgeschützt ist und nur bestimmte Benutzer diese ändern
können. Details finden Sie unter Abschnitt 1.6.
license
liegen?
Sie sollten die Lizenzdatei an einer zentralen Stelle ablegen,
damit Sie die Lizenz nur einmal aktualisieren müssen, wenn Sie ein Update
erhalten. Hier können Sie ebenfalls entweder an eine zentrale
Netzwerkinstallation von QF-Test denken oder einen
Kommandozeilenparameter beim Start von QF-Test verwenden. Details
finden Sie unter Abschnitt 1.5.
Wenn Sie planen QF-Test auf einem Netzlaufwerk zu installieren, müssen Sie einige Dinge beachten.
Der kritische Punkt ist die Konfigurationsdatei
qftest.cfg
. Es ist empfehlenswert (und notwendig),
dass alle Tester dieselben Einstellungen verwenden, besonders für
die Wiedererkennung. Dies erreichen Sie durch Sharen dieser Datei.
Jedoch sollten Sie darauf achten, dass sie
schreibgeschützt ist, damit ein Benutzer nicht unabsichtlich die
Einstellungen verändert. Da QF-Test vorgenommene Änderungen so
nicht beim Beenden speichern kann. Jede gewollte Änderung sollte durchgeführt werden,
in dem Sie die Datei explizit mit Schreibrechten versehen, dann QF-Test
beenden, und danach die Schreibrechte
wieder entziehen. Eine andere Möglichkeit ist, dass jeder Benutzer, seine
eigene Konfigurationsdatei benutzt, z.B. mittels dem
Kommandozeilenparameter -systemcfg <Datei>
, aber das ist
nicht empfehlenswert.
Die laufenden QF-Test Instanzen teilen sich auch das Logverzeichnis (internes Logging, das kein Problem darstellt) und den Jython Package Cache, welcher gelegentlich Probleme verursacht. In diesem Fall kann QF-Test den Jythoninterpreter nicht mehr initialisieren. Das passiert sehr selten und kann mit Säuberung (nicht kompletten Löschens) des Jython Cache Verzeichnisses behoben werden.
Auf Windows sollte jeder Benutzer die Datei setup.exe
ausführen, damit die aktuelle QF-Test Version, die sich im
installierten qftest-x.y.z. Verzeichnis befindet, mit den entsprechenden
Windowseinstellungen in der Registry verknüpft wird.
In sehr seltenen Fällen kann das Überschreiben von Jar-Dateien von QF-Test beim Einspielen eines QF-Test Patches, bereits laufende Instanzen auf Windows zum Absturz bringen.
Der wichtigste Aspekt eines GUI Testtools ist eine stabile und verlässliche Wiedererkennung der grafischen Komponenten. In diesem Bereich ist QF-Test sehr flexibel und bietet unterschiedliche Konfigurationsmöglichkeiten. In den meisten Fällen reicht die Standardkonfiguration der Komponentenerkennung aus, allerdings müssen Sie diese manchmal anpassen.
Wenn Sie die Komponentenerkennungseinstellungen nach Erstellen mehrerer Testfälle ändern, laufen Sie Gefahr, dass diese Testfälle nicht mehr lauffähig sind. Deshalb sollten Sie so früh wie möglich versuchen eine angemessene Erkennungsstrategie für Ihr Testprojekt zu finden. Sie sollten sich diese Zeit in jedem Fall nehmen und diesen Bereich wirklich genau ansehen, bevor Sie viele Testfälle kreieren. Im schlimmsten Fall müssen Sie alle bereits erstellten Testfälle neu erstellen, nachdem Sie die Erkennungseinstellungen verändert haben.
Am besten erstellen Sie einige Demotestfälle und versuchen herauszufinden, wie QF-Test die Komponenten Ihres SUT erkennt. Der Wiedererkennungsmechanismus ist in den Kapiteln Kapitel 5 und Abschnitt 5.9 beschrieben. Wenn Sie die Demotestfälle, im Idealfall mit einer anderen SUT Version, ausführen und auf Wiedererkennungsprobleme stoßen, versuchen Sie folgende Punkte zu klären:
Ein weiterer Punkt neben Synchronisationspunkten ist die richtige Einstellung für die Komponentenerkennung. Sie sollten folgende Punkte vorab klären, um herauszufinden, welche Einstellung für Sie die geeignetste ist:
In einigen Fällen reicht es aus, einfach die Standardkonfiguration zu ändern. Angenommen die Entwicklung hat eindeutige und stabile Namen für die Zielkomponenten vergeben, d.h. für Buttons, Textfelder, Checkboxen etc., dann können Sie einfach die 'Gewichtung von Namen' Option von QF-Test auf 'Name übertrifft alles' setzen. Diese Einstellung teilt QF-Test mit, Änderungen in der Komponentenhierarchie zu ignorieren und nur mit der eigentlichen Zielkomponente und deren Fenster zu arbeiten.
Hinweis Sie müssen diese Option an zwei Stellen ändern. Einmal unter 'Aufnahme' -> 'Komponenten' -> 'Gewichtung von Namen' und einmal unter 'Wiedergabe' -> ' Wiedererkennung' -> 'Gewichtung von Namen'. Siehe Abschnitt 5.3 für mehr Informationen.
Letzte Änderung: 10.9.2024 Copyright © 1999-2024 Quality First Software GmbH |