Handbuch
Version 8.0.1 |
Dieses Kapitel gibt Ihnen Hinweise, wie Sie Ihre Testsysteme und Prozesse aufsetzen können, um die Grundlagen für eine stabile Testausführung legen zu können.
Um Tests oder andere Prozesse regelmäßig auszuführen, werden auf Windows oft Services eingesetzt. Diese Services haben aber den Nachteil, dass sie nicht unter einer verwendbaren Benutzersession laufen. Demnach sollten Prozesse, wie ein Buildserverprozess oder Skripte, die den QF-Test Daemon starten, nicht als Service gestartet werden, weil es sonst zu Problemen bei der GUI Testausführung kommen kann. Technische Details hierzu finden Sie unter FAQ 14.
Wir empfehlen in der Regel statt Services eine Aufgabe über den Aufgabenplaner zu definieren. Diese können Sie direkt über die grafische Oberfläche des Aufgabenplaners einrichten. Die folgende Vorgehensweise funktioniert bei Windows 7, Windows 8, Windows 8.1 und Windows 10, wobei sich die Dialoge nur leicht unterscheiden:
Wichtig ist nun, dass der User, in dessen Session dieser Prozess ausgeführt wird, zuvor eingeloggt wird. Entweder manuell oder automatisch (siehe Abschnitt 38.3). Empfehlenswert sind daher für GUI Tests immer virtuelle Maschinen. Hier muss nur auf dem Gastsystem der User eingeloggt sein, der Host kann gesperrt werden.
Beim Fernzugriff auf Windowsrechner unterliegt die Verwendung von RDP einigen Einschränkungen bzw. erfordert eine explizite Konfiguration des Systems, um uneingeschränkt verwendet werden zu können. Dies liegt daran, dass die bei den Windows Desktop Varianten implementierte Variante des Zugriffs über RDP immer nur einen aktiven Anwender erlaubt. Wenn Sie sich also per RDP mit einem Testrechner verbinden, wird dessen (virtueller) Bildschirm gesperrt, während Sie auf diesem Rechner arbeiten können. Schließen Sie Ihr RDP-Fenster, bleibt jedoch der Bildschirm des Testrechners gesperrt. Und auf einem gesperrten Bildschirm kann man unter üblichen Umständen keine Benutzeroberfläche bedienen, also auch nicht testen.
Hinweis
Ab Windows 10 bzw. Windows Server 2016 können Sie unter gewissen Voraussetzungen RDP verwenden, wenn Sie folgende Änderung in der Registry vornehmen.
Unter HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Terminal Server Client
oder
HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Microsoft\Terminal Server Client
fügen Sie bitte einen neuen DWORD
namens RemoteDesktop_SuppressWhenMinimized
ein. Dort setzen Sie den Wert 2
. Das erlaubt dann das Minimieren des Fensters einer RDP-Verbindung, aber leider immer noch nicht das Schließen oder Trennen.
Natürlich können Sie auch Alternativen zu RDP verwenden. Hier können Sie sich z.B. der Möglichkeiten bedienen, die Ihnen der Server für die virtuellen Maschinen zur Verfügung stellt. Beim einem VMware Server bietet sich also der vSphere Client an, bei VirtualBox kann man sich mit RDP mit VirtualBox (nicht mit dem Windows RDP des Clients) verbinden. Letzterer hat dann selbstverständlich nicht die oben genannten Effekte mit der Bildschirm-Sperrung.
Eine Möglichkeit sicherzustellen, dass ein Testrechner in den meisten Fällen eine aktive Session hat, ist, dass sich auf diesem Rechner bei jedem Start automatisch ein Testbenutzer anmeldet. Wie man ein Windowssystem entsprechend konfigurieren kann, ist in diesem Abschnitt beschrieben.
Hinweis Eine automatische Anmeldung an Windows ist immer ein Sicherheitsrisiko. Daher sollte selbstverständlich sichergestellt sein, dass die betroffenen Rechner außerhalb der Testumgebung nicht zugänglich sind.
Diese Anleitung ist zwar grundsätzlich gültig, wird aber üblicherweise auf virtuelle Rechner angewendet werden, auf die dann von Fall zu Fall remote zugegriffen werden wird. Was bei diesem Remote-Zugriff zu beachten ist, finden Sie im Abschnitt 38.2.
Die folgende Vorgehensweise funktioniert bei Windows 7, Windows 8, Windows 8.1 und Windows 10, wobei sich die Dialoge nur leicht unterscheiden:
control userpasswords2
ein.Es gibt auch noch andere Wege, dies zu erreichen. Zum Einen könnten Sie den entsprechenden Registry-Eintrag direkt ändern. Zum Anderen aber auch das Tool "Autologon" von Microsoft unter https://technet.microsoft.com/de-de/sysinternals/bb963905 herunter laden. Alle diese Varianten erreichen aber im Endeffekt exakt dasselbe (nämlich den entsprechenden Registry-Eintrag). Wir empfehlen jedoch die hier vorgestellte Variante, da kein Download nötig ist und Tippfehler beim Registry-Eintrag ausgeschlossen sind. Übrigens funktioniert die automatische Anmeldung nie bei Benutzern, die sich an einer Domäne anmelden. Aber das wäre bei Testrechnern ja auch ungeschickt, wird aber die meisten Administratoren sehr beruhigen.
Auf Linux-Systemen können virtuelle Displays mittels Tools wie VNC-Server einfach eingerichtet werden. Ein guter Windowmanager hierfür ist, z.B. xfce.
Letzte Änderung: 10.9.2024 Copyright © 1999-2024 Quality First Software GmbH |