05. November 2019
Lizenz-Server wurde runtergefahren und verwendet trotzdem nur die alte Lizenz
Einleitung
Okay, das ist wirklich ein Spezialfall, der aber mit zunehmender Verwendung des QF-Test Lizenz-Servers immer öfter vorkommt.
Bevor ich darauf eingehen kann, muss ich aber im Vorfeld noch ein paar Dinge erklären.
Was macht einen Lizenz-Server überhaupt aus?
QF-Test kann ohne jeden Lizenz-Server im klassischen Fall seine Lizenzen selbst verwalten. Dazu redet es beim Start mit den anderen zurzeit gerade aktiven QF-Test Instanzen beim Start, um schlicht prüfen zu können, ob noch mindestens eine Lizenz für das gerade startende QF-Test übrig ist.
Das funktioniert aber nur innerhalb eines Subnetzes.
Und hier kommt nun der Lizenz-Server ins Spiel. Der muss nämlich nur von allen QF-Test Instanzen erreichbar sein, die eine zu seiner Server-Lizenz passende Client-Lizenz verwenden. Die fragen dann beim Start explizit diesen einen Lizenz-Server, ob die angeforderte Lizenz noch verfügbar ist.
Auf diese Weise kann man effektiv und dynamisch die vorhandenen Lizenzen über die Grenzen des Subnetzes und sogar des Standortes hinaus nutzen. Zudem muss ein Lizenz-Upgrade nur auf dem Server eingespielt werden. Die QF-Test Installationen mit der Client-Lizenz bleiben wie sie sind. Und das wiederum spart natürlich auch einfach Aufwände.
Wie aktualisiere ich die Lizenz des Lizenz-Servers mit einem Lizenz-Upgrade?
Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Einfach bei einem Rechner mit der Client-Lizenz das QF-Test starten und das Lizenz-Upgrade für den Server mittels der Benutzeroberfläche über „Extras“ → „Lizenzserver administrieren…“ wie im Screenshot unten einspielen.
2. Alternativ dazu kann man aber auch den Lizenz-Server runterfahren, die Lizenz-Datei austauschen und ihn wieder hochfahren
Wo tritt nun der Fall aus dem Titel auf?
Wenn man sich für die Alternative (Methode 2) entscheidet und der Lizenz-Server unter Windows betrieben wird, kann man in eine Falle laufen.
Wenn man nämlich den Lizenz-Server mit dem Kommando „qftest -batch -licenseserver.shutdown”
runterfahren möchte, ist dies zwar formal korrekt. Aber sollte es eine Fehlermeldung geben, erhalten wir sie in diesem Fall nicht. Im Gegensatz zu Linux muss man nämlich unter Windows „qftestc.exe“
anstelle von „qftest.exe“
verwenden, wenn Meldungen an die Konsole ausgegeben werden sollen. Dies ist durch die Implementierung von Microsoft Windows technisch leider nicht anders zu lösen.
Also statt „qftest -batch -licenseserver.shutdown”
einfach das Kommando mit „qftestc“
ausführen. Dann bekommt man auch die Meldung, dass das Passwort nicht akzeptiert wurde.
Ja, das ist nämlich üblicher Weise das Problem… Der Server ist ja mit Passwort geschützt, das beim Aufruf eben noch zusätzlich mit angegeben werden muss.
Also einfach noch zusätzlich den Parameter „-licenseserver.password“
mit dem passenden Passwort verwenden und schon wird der Lizenz-Server auch runtergefahren.
Beispiel
qftestc -batch -licenseserver.shutdown -licenseserver.password secret
in der Eingabeaufforderung beziehungsweise& qftestc -batch "-licenseserver.shutdown" "-licenseserver.password" secret
in der PowerShell Konsole eingeben.
Nur der Vollständigkeit halber
Wenn er dann wieder gestartet wird, sollte keine Meldung erscheinen, dass der Port des Lizenz-Server belegt sei. Kommt diese Meldung doch, hat das Runterfahren nicht funktioniert. Im diesem äußerst seltenem Fall sollten Sie den Taskmanager von Windows verwenden, um den zugehörigen QF-Test sowie dessen Java-Prozess zu beenden.