29. März 2022
Willkommen auf der JavaLand 2022
Ich sitze in einem Kinosessel in einem riesigen Hörsaal vor einer Bühne gestaltet wie eine antike Bibliothek. Um mich herum sitzen fast tausend begeisterte Menschen aus aller Welt. Ich bin nervös, aber gespannt: So viele Leute habe ich schon sehr, sehr lange nicht mehr um mich gehabt. Aber es fühlt sich gut an. Das Licht wird gedimmt und die Konferenz beginnt.
Die Konferenz
Die JavaLand ist eine der größten Java-Konferenzen in Europa. Einmal im Jahr kommen hier über tausend Fachleute aus der ganzen Welt zusammen, um sich über alle möglichen Java-Themen auszutauschen.
Wir von QFS haben uns sehr darauf gefreut, diesen März wieder persönlich an einer JavaLand teilzunehmen, weil das schon seit 2019 nicht mehr möglich war wegen – naja, ihr wisst schon warum. Bis zur letzten Minute war unklar, ob die Konferenz als Vor-Ort-Veranstaltung stattfinden würde, aber am Ende fuhren doch ein paar EntwicklerkollegInnen und ich mit dem Zug quer durch Deutschland nach Köln, um etwas über die neuesten Trends in der Java-Entwicklung zu hören und ein paar angenehme Stunden mit Gleichgesinnten zu verbringen. Außerdem wurde uns versprochen, dass es Achterbahnfahrten geben würde... Aber dazu später mehr.
Für uns war der größte Gewinn der Konferenz der soziale Aspekt: KollegInnen aus Geretsried und Leipzig konnten sich endlich mal wieder Live und in Farbe treffen, einige sogar zum ersten Mal. Zusammen hatten wir eine Menge Spaß, konnten aber auch hier und da etwas für unsere tägliche Arbeit dazulernen.
Die Vorträge
In den Speaker-Sessions wurde viel über Microservice-Architekturen und das nicht mehr ganz so neue Java 17 gesprochen, außerdem gab es natürlich Vorträge zu Anwendungsfällen der Buzzword-Technologien KI und Deep Learning.
Am interessantesten für unsere tägliche Arbeit bei QFS waren die Vorträge über Green Coding (zur Einschätzung des Environmental Impact unserer Software) und über den "State of Java Metrics Libraries" (das Verifizieren von Code ist schließlich unser Ding).
Es gab aber auch einige spannende Vorträge über nicht-technische Themen, z. B. eine Einführung in die Geschichte des Feminismus oder ein Vortrag über das Ausbalancieren von Mental Load in Teams oder ein Talk über Dinge, über die wir auf Arbeit nicht sprechen, es aber vielleicht sollten.
Der Park
Im Falle von JavaLand war es besonders wichtig, persönlich dabei zu sein, denn, abgesehen davon, dass man so direkt mit den Speakerinnen und Speakern in Kontakt treten kann, findet die gesamte Konferenz in einem riesigen Themenpark statt. Wenn man also von einer Sitzung zur nächsten schlendert, geht man durch eine liebevolle Nachbildung des Paris der Belle Époque oder einen mexikanischen Canyon oder man ist von einer riesigen Wild-West-Achterbahn umgeben. Es gibt auch einen chinesischen Garten. Und in der Ferne ragt immer sichtbar ein riesiger mittelalterlicher Burgturm empor.
Das machte es sehr kurzweilig, sich von einem Vortrag zum nächsten zu begeben.
Und fast alle Restaurants und Cafés waren mit kostenlosen Snacks, Getränken und Essen gefüllt (das für Konferenz-Verhältnisse ziemlich gut war)!
Die Krönung unseres Ausflugs war natürlich der Abend, an dem viele der Fahrgeschäfte im Park ihre Pforten öffneten. Alle Teilnehmer konnten Achterbahnen fahren, Laufgeschäfte erkunden, Karussell fahren oder an der offenen Bar ein Bier genießen. Die technisch beeindruckende "Crazy Bats" VR-Achterbahnn und der schwindelerregend schnelle Spinning Coaster "Winja's Fear" waren einige der Favoriten unter den Kollegen.
Die Zusammenfassung
Für mich persönlich war diese JavaLand die erste Java-Konferenz überhaupt, die ich in Person besuchen konnte. Ich war beeindruckt von der allgemein hohen Qualität der Vorträge und der absolut reibungslosen, professionellen Organisation des Events. Und obwohl die Pandemie natürlich alles überschattete, fühlte sich die Konferenz relativ sicher an, mit reichlich frischer Luft zwischen den Talks und einer lobenswerten Maskendisziplin unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Es war wirklich eine großartige Mischung aus geselligem Beisammensein, und der Gelegenheit neue Dinge zu lernen, und herauszufinden, was in der Java-Community gerade "in" ist. Ich denke, ich spreche für uns alle, wenn ich sage, dass ich mich darauf freue, nächstes Jahr wieder die JavaLand zu besuchen, wenn es Zeit ist für eine weitere Runde "JATUMBA!"