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Autor: Mike Schmidt
12. November 2020

Covid-19 und Home Office bei QFS

Covid-19 und Home Office seit einem Dreiviertel-Jahr.
Wie hat das mein (Arbeits-)Leben beeinflusst?

Als wir Anfang März 2020 gebeten wurden, sicherheitshalber in der kommenden Woche anstelle von den bei uns üblichen 2 Tagen einfach mal alle 5 Tage von zu Hause aus zu arbeiten, hatte noch niemand geahnt, was danach passieren würde.

Gedacht war es lediglich, um ein eventuelles Ansteckungs-Risiko ausschließen zu können. Dann kam die erste Ausgangs-Beschränkung von der Regierung. Wie es danach mit den durch die Regierung und Gesundheitsbehörden ausgesprochenen Regelungen sowie Empfehlungen weiter ging… Nun, das weiß ein jeder von uns ja selbst.

Technisch gar kein Problem. Wir hatten (und haben) ja eh alle einen Arbeitsplatz zu Hause, an dem wir schon immer (zumindest in den über 10 Jahren, die ich bei QFS arbeite) an zwei Tagen in der Woche arbeiteten. Da sind nun 5 Tage geworden, die Technik dazu ist jedoch dieselbe.

Erst war es recht angenehm, einfach auch mal etwas Zeit und Benzin zu sparen, weil der Arbeitsweg wegfiel. Aber schnell habe ich dann gemerkt, was mir dadurch fehlt. Der soziale Kontakt zu den Kollegen konnte nun nicht mehr von Angesicht zu Angesicht im Flur stattfinden. Einfach mal nach nebenan ins Nachbar-Büro gehen und kurz ein paar Infos austauschen … ging nun nicht mehr.

Auch das gemeinsame Kickern gegen Ende der Arbeitstage im Büro fiel weg. Erstaunlicher Weise fehlt mir das aber sehr viel weniger als die teilweise zufälligen Begegnungen im Flur. Hätte ich nicht gedacht, wenn mich vorher jemand gefragt hätte.

Im Nachhinein betrachtet hat auch hier QFS sowohl von der Geschäftsführung als auch von den Kollegen her super reagiert. Ohne dass es irgendwelcher Absprachen bedarf, wurden die Standup-Meetings mehr für den privaten Austausch (per Video-Konferenz) verwendet als für ihren eigentlichen Zweck. Auch, wenn wir bei den Standup-Meetings inzwischen wieder mehr über unsere Arbeits-Aufgaben des Tages beziehungsweise der Woche reden, ist der persönliche und menschliche Aspekt dringeblieben und auch nicht mehr wegzudenken.

Daneben haben wir nun auch, vor allem von unserem Experten für die Espressomaschine getrieben, einfach mal Meetings/Video-Konferenzen, wo wir uns zu verschiedenen Themen treffen, die nichts mit QFS zu tun haben. Es geht dabei oft um das Zubereiten von Kaffee, weshalb der Kollege sein Notebook dazu auch in seine private Küche vor seine Espressomaschine stellt. Aber eben nicht nur. Wir wollen uns einfach menschlich austauschen und die fehlenden persönlichen Kontakte damit ein wenig kompensieren.

Inzwischen sind wir bereits im November 2020 angekommen und das Arbeiten von zu Hause aus ist Alltag geworden. Aber es vergeht kein Tag, an dem man nicht mit mindestens einer Kollegin oder einem Kollegen geredet hat. Klar, geht natürlich um die Arbeit. Aber wir versuchen es zumeist auch per Video-Chat zu realisieren. Ein Telefonat würde hier auch meistens reichen. Den anderen jedoch zu sehen und selbst gesehen zu werden … Das hält das freundschaftliche Verhältnis zu den Kollegen aufrecht und hilft einem (zumindest mir) sehr, keinem „Corona-Koller“ zu erliegen, weil man nur noch zu Hause hockt und die eigenen vier Wände sieht.

Mir hilft die Situation also sehr zu erkennen, was mir wichtig ist und was weniger. Auch die Erfahrung, dass ich bei einer Firma angestellt bin, bei der das Miteinander eine große Rolle spielt, wird in der aktuellen Situation mal wieder bestätigt.

Ich nutze also die Situation, um viel über mich selbst zu erfahren und sehe sie in dieser Hinsicht durchaus positiv. Überhaupt bin ich bescheidener, aber auch bewusster geworden, was meine Wünsche angeht.

Dennoch:
So langsam reicht es mir natürlich auch mit der zwangsläufigen Phase der Besinnung und ich würde sehr gerne wieder soziale Kontakte ohne Bildschirm dazwischen pflegen. Oder auch einfach nur mal wieder meinen Vater besuchen.

Aber auch das ist eine positive Erkenntnis, finde ich.

Wie geht es euch damit? Habt ihr ähnliche oder vielleicht ganz andere Erfahrungen gemacht?
Schreibt es doch einfach in die Kommentare. Ich bin gespannt…

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1 Kommentare

Claudia Baur

16. November 2020

Auch dieser Blogeintrag, der einen Tag später erschienen ist, geht in dieselbe Richtung:

www.heise.de/tp/features/Hat-die-Erfahrung-mit-dem-Homeoffice-die-Ablehnung-bei-den-Angestellten-verstaerkt-4948611.html