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Autor: Gregor Schmid
22. Dezember 2021

"Lebt FX überhaupt noch?" – JavaFX Adopters Meeting 2021

Lebt FX überhaupt noch? Diese Frage können wir aus Sicht von QFS klar mit "Ja" beantworten: JavaFX lebt und wird seit 2014 mit QF-Test/FX in einigen großen Projekten eingesetzt.

Das Schöne dabei: QF-Test/FX ist wenig pflegeaufwändig und JavaFX-Tests sind sehr stabil.

Ursprünglich von Oracle entwickelt und mit Java 8 offizieller Teil des JRE, wurde JavaFX mit Java 11 wieder daraus entfernt und als Open Source Projekt OpenJFX weiter geführt – nach wie vor von Oracle betreut, aber zusammen mit Gluon und anderen aktiven Teilnehmern. Technisch war dieser Schritt durchaus sinnvoll und OpenJFX lebt sehr wohl, wie auch das JavaFX Adopters Meeting vom 16. November beweist.

Von Zeiss eingeladen fanden sich die genannten Akteure und viele andere JavaFX-Interessierte aus Europa zusammen, um online ihre Erfahrungen und Entwicklungen rund um JavaFX mitzuteilen. Darunter war beispielsweise JPro, über das FX in den Webbrowser kommt – und natürlich von QF-Test problemlos getestet werden kann. Für QFS berichteten Gregor Schmid und Michael Höber.

Verunsicherung und Kritik

Wie kommt es trotzdem ständig wieder zu der Frage "Lebt JavaFX überhaupt noch"?

Sucht man im Internet nach JavaFX ist immer noch einiges an Verunsicherung und Kritik zu finden, geprägt vom desaströsen Marketing-Verhalten seitens Oracle seinerzeit. Das Netz vergisst nicht. Immerhin ist der Tanker Oracle langsam dabei, wieder eine andere Richtung einzuschlagen. Trotzdem werden der Ruf und die Bekanntheit von JavaFX der hervorragenden technischen Qualität vor allem durch diese Historie bei weitem nicht gerecht.

Wir bei QFS erleben JavaFX nicht als den erhofften Nachfolger von Java Swing. Ein Teil unserer Kunden, die ihre Anwendungen von Swing weg migrieren, setzt auf JavaFX. Ein deutlich größerer Teil geht Richtung Webtechnologien. Auf der Haben-Seite von JavaFX steht die "gefühlte Qualität" der jeweiligen Projekte. Wo wir JavaFX Projekte beim Testen intensiver begleiten sehen wir generell ein sehr hohes technisches Niveau der Anwendungen und eine konsequent aufgebaute Testarchitektur.

Was können wir tun?

So kamen auch die Teilnehmer des JavaFX Adopters Meetings wieder zurück auf die Kernfrage: Wie kann die Bekanntheit und Popularität von JavaFX verbessert werden? Ein Patentrezept zeichnet sich nicht ab. Vielleicht erhöht Oracle in absehbarer Zeit wieder seinen sichtbaren Einsatz – hilfreich wäre das allemal, zumal JavaFX (und das zugehörige Logo!) Trademarks von Oracle sind und nicht frei verwendet werden dürfen. Es gab daher auch eine ernsthafte Diskussion, ob man den – weniger vorbelasteten – Namen OpenJFX stärker betonen sollte. Ein eigenes, schönes Logo wäre dafür dringend notwendig.

Hilfreich wäre auf jeden Fall, wenn Firmen, deren Kernanwendungen auf JavaFX basieren, dieses Projekt auch aktiv unterstützten. Sie könnten sich etwa stärker dazu verpflichteten, ihre Framework-Präferenzen deutlicher zu kommunizieren. Oder sie könnten zur Weiterentwicklung von JavaFX beitragen, indem sie eigene Weiterentwicklungen an das OpenJFX Projekt übertragen, bei JFX-Central oder JFX Ensemble eintragen oder Gluon durch Abschluss eines Pflegevertrages unterstützen. Immerhin leisten Gluon einen signifikanten Teil der Entwicklung und sie sind zentraler Anlaufpunkt für die Binärpakete.

So haben wir eine Chance, JavaFX über die nächsten Jahre auch der breiteren Java-Entwicklercommunity bekannt zu machen als das, was es ist: Ein hochwertiger, moderner, ausgereifter Ersatz für Java Swing.

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1 Kommentare

Martina Schmid

09. Februar 2022

Als eine schöne neue Zusammenarbeit aus dem Adopters Meeting ergab sich schon die als "Hausaufgabe" dort am Ende empfohlene besser Kommunikation der JavaFX-Projekte untereinander, konkret:

www.jfx-central.com/tools/qftest

www.jpro.one/docs/current/6.6/Related_projects

www.jfx-ensemble.com